Mit einem Pilotprojekt soll der Tourismus in der Olympiaregion Seefeld nachhaltiger gestaltet und die Region gestärkt werden.

Zwischen den Bergen von Seefeld und Bergen von Holzhackschnitzeln im örtlichen Bioheizwerk wurde gestern ein neues Pilotprojekt für die Olympiaregion vorgestellt. Mit der Initiative will man einen Impuls in Richtung nachhaltigen Tourismus und Klimaneutralität setzen. „Sehr viele Bürger, Touristen und Verantwortliche merken, dass es im Tourismus anders gehen kann und anders gehen muss“, sagt LHStv. Ingrid Felipe. Es gebe bereits Projekte und Initiativen, die nachhaltig arbeiten, diese wolle man nun zusammenschließen und auch weitere Unternehmer von der Idee eines umweltbewussten Tourismus überzeugen. Bis zum Oktober 2022 sollen bei dem „Green Deal“ Projekte erarbeitet und teils auch umgesetzt werden. 85.000 Euro erhält die Region dafür vom Land Tirol. Doch warum fand der Pressetermin an einem heißen Sommertag in einem Bioheizkraftwerk statt?

Das versorgt mittlerweile neben den Schulen, dem Hallenbad und dem Kongresszentrum bereits 54 Prozent der touristischen Betriebe in der Gemeinde. „Unser Ziel ist es, regionale Wirtschaftskreisläufe zu schließen und der Bevölkerung Arbeitsplätze in der Region anzubieten. Die Leute sollen gerne im Tourismus arbeiten“, erklärt Felipe.

Auch Alois Seyrling, Obmann vom Tourismusverband Seefeld, betont das gute Fundament, dass in Seefeld bereits vorhanden wäre. So seien etwa viele der Gäste aufgrund der verfügbaren E-Bikes auf zwei Rädern unterwegs, was wiederum eine nachhaltige Anreise begünstige. Auch das momentan noch eher dürftige lokale Lebensmittelangebot soll verbessert werden, „indem wir Gastronomen mit Produzenten zusammenbringen“.

Dass ein Strategiewechsel für die Unternehmer durchaus machbar ist, zeigt Christian Wandl vom Biohotel Leutascherhof. In seinem Betrieb wird seit 2008 nachhaltig gearbeitet, im Jahr 2019 wurde erstmals die Klimaneutralität erreicht. „Eine Umstellung zu einem nachhaltigen Betrieb passiert zunächst im Kopf“, sagt Wandl. „Wir erwarten nicht, dass jede Unterkunft zu einem Biohotel wird, aber die Betriebe sollen viele kleine Werkzeuge an die Hand bekommen.“ Wer umweltbewusst arbeiten will, solle sich an die drei Säulen der Nachhaltigkeit halten: Ökologie, Ökonomie und die sozialen Aspekt. „Jeder dieser Bereiche muss gleich bedacht werden“, erklärt Wandl. Die weitere Entwicklung der Olympiaregion sieht er positiv. „Vermutlich schaffen wir die Klimaneutralität nicht in drei Jahren, aber vielleicht in zehn.“ In Seefeld müsse es einen Gesinnungswandel geben, denn: „Die Region soll noch lebenwerter werden.“

Wenn es nach LHStv. Felipe geht, sollten auch weitere Tiroler Regionen dem Beispiel folgen.

Es handelt sich um einen Beitrag aus der Tiroler Tageszeitung. Auch das Land Tirol veröffentlichte einen Beitrag zum Thema.